Geheimtipps in Georgien: Was man in Sakartvelo nicht missen sollte

Tatiana Montik
Автор
журналист
Дата последнего обновления:
6 ноября 2024

1. Archäologisches Museum in Vani, Region Oberes Imeretien

In der antiken Stadt Vani, gelegen auf den malerischen Achvlediani-Hügeln in der westgeorgischen Region Ober-Imeretien, befindet sich ein archäologisches Museum der Superlative. Hier werden wertvolle Fundstücke aus der Zeit der antiken Kolchis ausgestellt, die von Archäologen über viele Jahrzehnte hinweg entdeckt wurden. Vani war einst eine bedeutende Tempelstadt der antiken Kolchis. Die Ausgrabungen einiger Tempelanlagen sind ebenfalls zu besichtigen. Die moderne Ausstellung des Museums beeindruckt für ihre Reichhaltigkeit und eine sorgfältige Aufarbeitung.  Ein Muss für all jene, die sich fürs Altertum begeistern!

Foto: antiker Tamada, Trinkspruchführer, aus dem Museum in Vani

Foto: Schätze aus einer Grabstätte in Vani

 

2. Burgen und Festungen, von denen einige aus der Bronze-Zeit und viele aus der Antike stammen

Für diejenigen, die die Geschichte zum Anfassen gerne haben, bietet Georgien zahlreiche historische Burgen und Festungen. Besonders beeindruckend erscheint mir die Festung Tmogvi in der Region Samzche-Dschawachetien, die hoch über dem Fluss Mtkvari (griech. Cyrus) thront.

Fotos: Festung Tmogvi

Hier sind nur einige Burgen und Festungen, die ich in Georgien empfehlen würde:

Festung Rabati in Achalziche

Die Rabati-Festung ist eine der größten und beeindruckendsten Festungsanlagen Georgiens. Sie liegt in der Stadt Achalziche und vereint Elemente verschiedener Kulturen und Epochen. Die Festung beherbergt ein Museum, ein Hotel, Restaurants und bietet einen atemberaubenden Blick auf die Umgebung.

Gremi-Festung, Kachetien

Die Festung Gremi ist ein weiteres überzeugendes Beispiel georgischer Festungsbaukunst. Sie liegt in der Weinregion Kachetien und war einst ein wichtiges politisches und kulturelles Zentrum. Die Festung in Gremi diente einst als königliche Residenz und sie war ein wichtiger strategischer Punkt. Gremi lag an einer wichtigen Handelsroute und diente als Verteidigungslinie gegen Angriffe fremder Mächte, insbesondere aus dem persischen Raum. Sie war ein Symbol der Macht und des Wohlstands des Königreichs Kachetien und spielte eine wichtige Rolle in der Geschichte Georgiens.

Sie wurde im 17. Jahrhundert vom Schah Abbas zerstört und erst später mehrmals restauriert. Gremi bietet heute einen Einblick in das Leben der Georgier im Mittelalter.

 

Uplisziche

Uplisziche ist eine antike Höhlenstadt in der Region Oberes Kartli. Doch die ersten Siedlungen entstanden hier in der Bronze-Zeit. Die Stadt ist somit eine der ältesten Städte auf dem Territorium Georgiens. Sie wurde in einen Tuffsteinmassiv gehauen. Sie war einst ein wichtiges religiöses und politisches Zentrum. Hier gab es ein Theater, eine Apotheke, zahlreiche Tempel-Anlagen, Vorratsräume, Weinkellereien, Straßen und Plätze – alles aus Stein gehauen!

Dies ist ein Ort, den man unbedingt besuchen sollte, wenn man sich für Geschichte und alte Zivilisationen interessiert. Es ist ein lebendiges Zeugnis dafür, wie sich Menschen an ihre Umwelt angepasst und einzigartige Kulturen geschaffen haben. Die Ausblicke auf die Umgebung von der Uplistsiche-Festung sind großartig!

 Festung Khertvisi

Eine alte Festung in Südgeorgien mit einer beeindruckenden Lage. Sie ist zweifellos eine der beeindruckendsten historischen Stätten Georgiens. Sie thront auf einem hohen, felsigen Hügel in einem engen Canyon, wo der Fluss Mtkvari auf seinen Nebenfluss Paravani trifft.

Die Khertvisi-Festung zählt zu den ältesten Festungen Georgiens und ihre Geschichte reicht bis in die Antike zurück. Einige Quellen datieren ihre Anfänge sogar ins 2. Jahrhundert vor Christus. Aufgrund ihrer Lage an einem wichtigen Handelsweg und ihrer natürlichen Verteidigung war die Festung von großer strategischer Bedeutung. Sie wurde von zahlreichen Reichen und Dynastien besetzt, darunter den Römern, Arabern, Mongolen und Osmanen.

Fotos: Khertvisi

3. Die Dzama-Schlucht

Die Dzama-Schlucht ist ein verstecktes Juwel im Trialeti-Gebirge, das sich durch seine Länge und die Vielfalt der Sehenswürdigkeiten auszeichnet, obwohl es landschaftlich vielleicht nicht so spektakulär ist wie andere Orte in Georgien. Es bietet eine gute Alternative für Reisende, die abseits der ausgetretenen Pfade unterwegs sind. Wenn man den Ort Kintsvisi als Anfang betrachtet, dann beträgt die Länge der Schlucht bis zur letzten Siedlung Tkemlovani 20 Kilometer, und von Tkemlovani bis zu den Pässen etwa sechs Kilometer. Überquert man die Pässe, gelangt man ins Gudjareti-Tal und weiter nach Bakuriani, dem berühmten Ski-Ort.

Heute ist das Tal ein abgelegenes Gebiet im Kareli-Bezirk (bei Gori), aber im Mittelalter und in der Antike herrschte hier bedeutend mehr Leben. Hier führte ein belebter Weg von Südgeorgien ins Landesinnere, und im 17. Jahrhundert wurden von den Durchreisenden Zölle erhoben. Hier befand sich die Stadt Mgzovreti, an deren Stelle heute das Dorf Ortubani liegt. Im Dzama-Tal wurden reiche Grabstätten gefunden, die an das bedeutendste Gräberfeld um das Samtavro-Kloster in Mzcheta erinnern.

In dieser Schucht gibt es erstaunlich viele Klöster, von denen das in Kintsvisi und Mgzovreti die malerischsten sind.

In diesem Tal liegt auf der Höhe von 1250 m über dem Meeresspiegel ein wunderschöner Walt-See, Bateti, eingebettet in eine ruhige Landschaft mit hohen, bewaldeten Bergen. Dieser See, zu dem von der Hauptstraße eine ca. 2 Stunden lange Wanderroute führt, bietet eine großartige Oase der Ruhe.

Foto: die Klöster Mgzovreti und Kintsvisi

Foto: Bateti-See

4. Die Kirche Kwetera in Kachetien

Hoch oben in den Hügeln Kachetiens, unweit von Achmeta, thront die Kwetera-Kirche, ein Juwel georgischer Architektur aus dem 10. Jahrhundert. Ihre azurblaue Kuppel, die im Sonnenlicht leuchtet, ist schon von weitem sichtbar. Einst war Kwetera eine blühende Stadt, umgeben von mächtigen Festungsmauern. Sie war Sitz eines lokalen Eristawi (Fürsten).

Kwetera Kirche besticht durch ihren einzigartigen Grundriss (Tetraconch), ihre schlichte Eleganz und ihren innovativen Charakter. Sie ist ein wertvolles Zeugnis der frühchristlichen Architektur in Georgien und ein beliebtes Ziel für Kulturinteressierte.

Heute liegt Kwetera etwas versteckt, abseits der ausgetretenen Pfade. Die Stille, die hier herrscht, und die Geschichte, die in jedem Stein steckt, machen den besonderen Reiz dieses Ortes aus.

Fotos: Kwetera-Kirche

5. Das Kloster Nekresi in Kachetien

Das Kloster Nekresi in Kachetien wurde im 6. Jahrhundert gegründet. Somit zählt es zu den ältesten Klosteranlagen Georgiens. Nekresi spielte eine wichtige Rolle in der Verbreitung des Christentums in Georgien und war einst ein bedeutendes religiöses Zentrum. Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Klosterkomplex erweitert. Er wurde zu einer Festung ausgebaut, um sich vor Angreifern zu schützen.

Über dieses Kloster gibt es viele Legenden. Einer Legende nach ließen die Mönche, als das Kloster von Feinden angegriffen wurde, ein Schweineherde vor die Tore. Als die Angreifer die Tiere sahen, hielten sie dies für eine Blasphämie und zogen sich zurück. Seitdem gelten die Schweine im Kloster als heilige Tiere, doch zu Festtagen bereiten die Mönche ihre Grillspezialitäten aus irgendeinem Grund aus Schweinefleisch zu.

Fotos: Nekresi

6. Megalithen-Bauwerke und Berglandschaften

Zahlreiche zyklopische Bauwerke im Süden und Südwesten Georgiens sind ein Zeugnis einer alten Zivilisation, die jedoch unbekannt geblieben ist, denn es gibt davon keine materiellen Funde. Megalithen, riesige Steine, die ohne jede Verbindungsmaterialien aufeinander aufgestapelt wurden, finden sich hier ebenso wie in Europa und sind etwa 5 bis 6.000 Jahre alt. In Georgien konzentrieren sich diese beeindruckenden Bauwerke um Tetritskaro und erstrecken sich über Kvemo Kartli, Samzche-Dschawachetien (mit dem Borjomi-Tal) bis zum Eruscheti-Hochland um Ninotsminda und den Paravani-See.

Fotos: Megalithen-Anlagen in Samzche-Dschawachetien

7. Atemberaubende Wasserfälle

Die Berge Georgiens bieten eine Vielzahl beeindruckender Wasserfälle. Meine Geheimtipps sind die Doppel-Wasserfälle bei dem Dorf Kokoleti in der Matschachela-Schlucht sowie ein Panorama-Wasserfall beim Dorf Merisi nahe Schuachevi in der Region Adscharien.

Foto: Wasserfall in Merisi

Foto: namenloser Wasserfall nahe Schuachewi

8. Bergseen

Georgien ist reich an Bergseen. Zu den bekanntesten zählen die Abudelauri-Seen in Chewsuretien, der Silbersee (Tobavarchchili) in Samegrelo, der Tabatskuri-See in Samzche-Dschawachetien, der Bateti-See in Oberkartli, der Grüne See (Mtsvane tba) in Adscharien, der Kwareli-See in Kachetien und der mineralische Bodenlose See im Trusso-Tal in der Region Mtiuleti.

Foto: Der See in Kwareli

Foto: Parawani-See

Fotos: zwei von dreien Abudelauri-Seen

Foto: der mineralische Bodenlose See in Mtiuleti, Truso-Tal

Foto: vom Schildkrötensee (Kus tba) hat man den besten Ausblick auf Tbilisi

9. Faszination Tuschetien

Alle Gebirgsregionen Georgiens sind hochbeeindruckend, aber Tuschetien im Nordosten sticht besonders hervor. Das gesamte Gebiet ist Nationalpark, es ist schwer zugänglich, denn die dahin führende Straße gilt als eine der gefährlichsten der Welt. Ein Ausflug nach Tuschetien erfordert eine gründliche Vorbereitung und einen erfahrenen Fahrer. Aber das Spiel lohnt sich, denn die unberührte Natur dieser Region, ihre historischen Häuser und Türme sowie die geringe Bevölkerungsdichte machen Tuschetien zu einem Ort, an dem sich die Schönheit der Natur, Architektur und Geschichte in ihrer reinsten Form erleben lassen.

Fotos: die Dörfer Dartlo und Schenako

Foto: Sommerfest in Tuschetien

Foto: Dorf Iliurta in der Gometsari-Schlucht

10. Das Pankisi-Tal

Das Pankisi-Tal in Kachetien ist die Heimat der Kisten, einer ethnischen Gruppe, die eng mit den Tschetschenen verwandt ist. Die Bewohner sind bekannt für ihre Gastfreundschaft und ihren Mut. Vom Pankisi-Tal aus kann man den beeindruckenden Berg Tbatana besteigen, um von dort aus nach Tuschetien zu wandern.

11. Die abgeschiedene Schönheit von Letschchumi

Letschchumi ist eine Region, die etwas verschlafen zu sein scheint. Unberührte Natur, alte Festungen wie Dechwiri, Berge und Bergpässe (darunter der heilige Berg Chvamli) und die natürliche Quelle von Okronischi in Lailaschi machen diese Region einzigartig.

Fotos: Landschaften in Dechwiri

Letschchumi ist Heimat eines vorzüglichen trockenen Weißweines aus der Traube Tsolikauri, der in Twischi und Okureschi angebaut wird. Es hat auch einen seltenen Rotwein, Usachelauri genannt (zu Deutsch: „Namenlos“).

Foto: Mineralquelle in Lailaschi

Foto: das verträumte Dorf Ghvirishi

Foto: auf dem Weg von Zageri nach Lentechi fährt man den Fluss Zcheniszqali entlang 

12. Die unterschätzte Schönheit Nieder-Swanetiens

Verlassene Dörfer, alte Kirchen und Häuser aus massivem Stein, steile Anstiege, reißende Flüsse, sonnenverwöhnte Wiesen, dichte Wälder und der Zagaro-Pass, der den Weg in die geheimnisvolle Ober-Svanetien weist – all das macht den Reiz von Nieder-Svanetien aus.

Foto: Landschaften im Unteren Swanetien

Foto: Ausblick auf Lentechi, Hauptstadt desUnteren Swanetiens

Foto: Zagaro-Pass

Dazu gibt es eine Geschichte von mir:

https://georgiatoday.ge/exploring-georgias-hidden-gems/

 

13. Idyllische Landschaften in Gurien und Samegrelo

Die üppige, smaragdgrüne Vegetation, große, in Grün versunkene Häuser mit imposanten Treppen und Terrassen zeichnen die ländlichen Landschaften von Gurien und Samegrelo aus.

Fotos: Die Schwarzmeerküste

Ein Teil von Samegrelo gehört zu den Kolchischen Feuchtgebieten, einem wichtigen Ramsar-Gebiet und einem Paradies für Vogelbeobachter. Der Kolchische Nationalpark ist ein Naturschutzgebiet mit einer reichen Flora und Fauna. Er wird oft als der «Amazonas Georgiens» bezeichnet, und dieser Vergleich ist durchaus berechtigt, wenn auch mit einigen Unterschieden. Der Kolchische Nationalpark ist ein einzigartiges Ökosystem in Europa und beherbergt viele seltene und gefährdete Arten.

Die Festung Nakalakewi stammt aus der Antike. Die Festung befindet sich in der Nähe von Artwini und war einst eine Stadt, die von den Kadschen bewohnt wurde. Nakalakewi spielte eine wichtige Rolle in den Kriegen zwischen Georgien und dem griechischen Königreich Pontos. Es gab dort eine große Schlacht, in der die Georgier unter der Führung des Königs Parnawas (5. Jahrhundert vor Christi) siegten. Nakalakewi ist auch mit der georgischen Mythologie verbunden. Die Stadt wird in Verbindung mit der Amirani-Sage gebracht, einer der ältesten georgischen Sagen.

Gurien, die benachbarte Region im Westen Georgiens, ist ein wahres Juwel, das mit seiner reichen Kultur und der atemberaubenden Natur besticht. Zu den Schätzen dieser faszinierenden Region gehören grüne Hügel und tiefe Täler. Gurien ist bekannt für seine üppige Vegetation, die von grünen Hügeln und tiefen Tälern geprägt ist. Die Schwarzmeer-Küste von Gurien ist mit ihren langen Sandstränden und dem kristallklaren Wasser ein beliebtes Ziel für Badeurlauber. Gurien ist reich an natürlichen Mineralquellen, die seit Jahrhunderten für ihre heilende Wirkung bekannt sind. Zahlreiche Kurorte laden zum Entspannen und Regenerieren ein. Bachmaro, Gomis mta und Nabeghlawi sind beliebte Klima-Kurorte mit heilenden Mineralquellen.

Fotos: Ausblick von Gomis mta in Gurien. Beim guten Wetter kann man von da das Schwarze Meer sehen

14. Oberes Ratscha: Berge, Gletscher, Seen und malerische Dörfer

Die Region Oberes Ratscha beeindruckt mit seinen hohen Gipfeln, Gletschern, Bergseen und alten Dörfern, in denen es noch heute Türme gibt (z.B. in Ghebi). Die malerische Straße zum Mamisoni-Pass führt nach Nordossetien. Es ist ein Paradies für die Wanderer und die Liebhaber der wilden Natur.

Die Weine aus Ratscha, mit ihren feinen mineralischen Noten und ihrer eleganten Struktur, bieten Weinliebhabern eine spannende Alternative zu den oft kräftigen kachetischen Tropfen. Während die Weine aus Kachetien durch ihre dunklen Früchte und ihre Tannine überzeugen, zeichnen sich die Ratscha-Weine durch ihre Komplexität und ihre Fähigkeit zur Lagerung aus. Beide Regionen bereichern die georgische Weinlandschaft auf ihre eigene Weise und bieten eine beeindruckende Vielfalt für jeden Geschmack.

Foto: Ausblick auf den Fluss Rioni vom Dorf Chiora

Foto: Unterwegs zum Mamisoni-Pass

15. Die nach dem römischen Muster gebauten s.g. Brücken der Königin Tamar und andere mittelalterliche Bauwerke

Zahlreiche architektonische Meisterwerke aus dem Mittelalter, darunter die berühmten Brücken der Königin Tamar, sind über ganz Georgien verteilt.

Foto: eine der vielen Tamar-Brücken

16. Der Botanische Garten in Batumi

Einer der größten und vielfältigsten botanischen Gärten der ehemaligen Sowjetunion.

Der Garten erstreckt sich über eine Fläche von 114 Hektar und liegt etwa neun Kilometer nördlich von Batumi am Schwarzen Meer. Seine Lage am Grünen Kap bietet einen atemberaubenden Blick auf die Küste und schafft ein einzigartiges Mikroklima, das das Wachstum einer Vielzahl von Pflanzenarten ermöglicht. Hier findet man Bäume und Pflanzen aus aller Welt. Es ist ein Muss für alle Naturliebhaber.

Die Highlights dieses Gartens sind das Palmenhaus, die umfangreiche Eukalyptus-Sammlung und der dichte Bambuswald.

17. Wanderungen zu wenig bekannten Orten in Ober-Swanetien

Eine der verborgenen Schätze Ober-Svanetiens ist die mittelalterliche Kirche Mcheri auf 2460 Metern Höhe überm Meeresspiegel. Der sieben Kilometer lange Weg dorthin führt durch dichte Wälder und alpine Wiesen und bietet atemberaubende Ausblicke auf den Großen Kaukasus.

Bei einer Tages-Wanderung zum Latpari-Pass (2963 m) von der Gemeinde Kala kommt man ebenfalls auf seine Kosten. Von dort lässt sich das gesamte Swanetien gut überschauen. Der Blick auf die so genannte Besenginische Mauer (Wand) ist phänomenal! Sie ist ein 13 Kilometer langer Abschnitt des Hauptkamms des Kaukasus und ist bekannt für ihre hohen Gipfel und schwierigen Kletterrouten. Der Name stammt von der benachbarten Besengi-Schlucht.

Foto: Blick auf die Besenginische Mauer

18. Legenden und Türme Swanetiens

Die Türme Swanetiens, auch als Swanetische Türme bekannt, sind ein einzigartiges architektonisches Merkmal dieser historischen Region Georgiens. Sie sind nicht nur ein Symbol für die Identität der Swanen, sondern auch ein Zeugnis ihrer reichen Geschichte und Kultur.

Ursprünglich dienten diese Türme als Schutz vor Feinden und als Zufluchtsort für die Dorfbewohner. Ihre strategische Lage auf Hügeln und Bergspitzen bot eine hervorragende Übersicht über das umliegende Gebiet. Neben ihrer Verteidigungsfunktion dienten die Türme auch als Wohnhäuser. In diesen Türmen fanden die Swanen auch Zuflucht vor dem so genannten Litsuri, der Blutsrache. In den oberen Stockwerken befanden sich Wohnräume, während die unteren Stockwerke als Ställe und Lager genutzt wurden. Die Größe und der Reichtum eines Turms spiegelten den sozialen Status seiner Besitzer wider. Je höher und prächtiger ein Turm war, desto mächtiger war die Familie, die ihn besaß. Die Türme wurden aus Stein und Holz errichtet und sind oft mit kunstvollen Schnitzereien verziert. Ihre Bauweise ist einzigartig und unterscheidet sie von anderen Bauwerken in der Region.

Foto: Kirche und Landschaft in Mcheri

Im Margiani-Museum in Mestia kann man mehr über die Swanen, ihren Lebensstil und ihre Türme erfahren und sogar einen Turm besteigen. Spannende Geschichten über sowjetische Bergsteiger sind im Chergiani-Museum zu hören, das ebenfalls in Mestia liegt.

Foto: Ausblick vom Turm der Familie Margiani in Mestia

19. Georgischer polyphoner Gesang

Die georgische Polyphonie weist gewisse Ähnlichkeiten mit vergleichbaren musikalischen Traditionen in anderen Regionen der Welt auf, beispielsweise auf Korsika. Dennoch handelt es sich um eine einzigartige und unvergleichliche Kunstform, die in das UNESCO-Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen wurde.

In jeder Region Georgiens haben die mehrstimmigen Gesänge ihre eigenen Besonderheiten. Obwohl oft gesagt wird, dass die Georgier Musik im Blut haben, können die Gesänge einer bestimmten Region oft nur von den dort Geborenen solo vorgetragen werden. So gibt es beispielsweise im gurischen Gesangsstück ganze fünf Stimmen! Und in Swanetien findet keine Beerdigung statt, ohne dass das männliche mehrstimmige Trauerlied „Zari“ gesungen wird. Dieses Lied ist in Georgien einzigartig und es darf auf keinen Fall zu Hause geübt werden. Zum Üben treffen sich die Swanen im Wald oder am Flussufer. Es gibt auch spezielle polyphone Lieder, die zur Heilung kranker Kinder eingesetzt werden.

Die kirchliche georgische Polyphonie ist ein besonderes Kapitel und ein wahres Meisterwerk der Weltmusik.

20. Georgische Volkstänze

In jeder Region Georgiens gibt es ihre eigenen Tanzstile. Um diese Kunstform zu beherrschen, sind keinerlei Vorkenntnisse im klassischen Tanz erforderlich. Männliche Tänzer sollten mit einer inneren Feuerkraft geboren werden, während Frauen von Natur aus anmutig und würdevoll sein sollten.

Zu guter Letzt sei erwähnt, dass diese Liste georgischer Sehenswürdigkeiten für jene gedacht ist, die die Welt nicht nach vorgefertigten Mustern erleben möchten.

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